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Vier Gründe, warum Katzen schnurren

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Das Schnurren ist eine häufige stimmliche Äußerung von Kätzchen und Katzen. Welche Bedeutung und Motivation hinter dem Katzenschnurren stecken, ist viel komplexer als es scheint. Entdecken Sie, was es mit dem Katzenschnurren auf sich hat, um noch besser mit Ihrer Katze zu kommunizieren und die Bindung zu ihr zu stärken.

Katzen sind überraschend stimmliche Tiere, die sich mit Miauen, Schnattern, Keckern, Zischen, Fauchen, Knurren, Jaulen und Schreien äußern. Sie verfügen über mehr als hundert verschiedene Töne – und so gibt es z. B. fast 60 „Miau“-Varianten, die Katzen einsetzen, um Andere zu begrüßen, auf sich aufmerksam zu machen oder weil ihnen langweilig ist. Fauchen und Knurren mit Schwanzwedeln heißt eher „bleib mir vom Leib“, während Schnattern bzw. Keckern im Sinne von „ich bin ein Raubtier“ zu verstehen sind. Das bezauberndste und geheimnisvollste Geräusch, das eine Katze machen kann, ist das Schnurren. Diese einzigartige und wohl etwas ungewöhnliche stimmliche Äußerung hat etwas Beruhigendes, ja fast schon Hypnotisierendes an sich. Doch welche Bedeutung hat das Katzenschnurren eigentlich?


Warum Katzen schnurren

Wenn Katzen schnurren, kann das viele verschiedene Bedeutungen haben. Hier sind vier Gründe, die Ihre Katze zum Schnurren veranlassen:

1. Katzen schnurren, weil sie zufrieden sind

Am offensichtlichsten zeigt sich das wohl, wenn Katzen bei jemandem auf dem Schoß eingerollt liegen: Katzen schnurren, weil sie es warm und gemütlich haben und sie zufrieden sind.

2. Katzen schnurren, um sich zu beruhigen

Katzen schnurren in Momenten extremer Entspannung. Allerdings glauben Tierexperten, dass Katzen auch dann schnurren, wenn sie sehr gestresst sind oder große Schmerzen haben – beispielsweise bei einem Tierarztbesuch oder sogar unter der Geburt.

Wissenschaftler nehmen an, dass Katzen schnurren, um sich zu beruhigen. Es kann also sowohl in einer stressigen oder schmerzhaften Situation vorkommen, dass eine Katze schnurrt, als auch wenn sie bei jemandem auf dem Schoß liegt. Durch die niederfrequenten Schwingungen beim Schnurren entspannt sich die Atmung und die Katze baut Spannung ab.

3. Schnurren unterstützt den Heilungsprozess

Katzenschnurren ist mehr als nur Beruhigung – Wissenschaftler sind der Meinung, dass diese Schwingungen auch die Heilung von Verletzungen fördern, die Reparatur und den Aufbau von Muskeln begünstigen und sogar als Schmerzmittel fungieren. Das erklärt vielleicht, warum verletzte oder kranke Katzen wertvolle Energie für das Schnurren aufwenden. Es ist möglicherweise auch der Grund, warum sich Katzen tendenziell schneller als Hunde von einer Operation erholen und seltener an Komplikationen leiden.

4. Mit „Aufforderungsschnurren“ sorgt Ihre Katze dafür, dass ihre Bedürfnisse erfüllt werden

Das Schnurren kann Ihrer Katze auch unmittelbar helfen. Wissenschaftler haben jetzt eine bestimmte Art des Katzenschnurrens identifiziert – das so genannte „Aufforderungsschnurren“ – das Katzen scheinbar ausschließlich einsetzen, um etwas von ihrem Halter zu bekommen, meist entweder Zuneigung oder Futter.

Das „Aufforderungsschnurren“ ist eine Mischung zwischen Miauen und Schnurren und ähnelt in der Frequenz dem Geräusch eines weinenden Babys. Es ist also ein Geräusch, auf das wir gewissermaßen von Natur aus reagieren.


Katzenschnurren kann auch für den Menschen von Vorteil sein

Wenn Katzen schnurren, kann sich das auch günstig auf den Menschen auswirken. Eine Langzeitstudie des Schlaganfallzentrums der Universität von Minnesota in den USA ergab, dass Katzenhalter mit geringerer Wahrscheinlichkeit an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung sterben als Nicht-Katzenhalter. Die Ergebnisse legen nahe, dass dabei die physische Nähe zu schnurrenden Katzen eine Rolle spielen könnte.


Was ist, wenn meine Katze nicht schnurrt?

Jede Katze schnurrt auf andere Weise und mit anderer Lautstärke. Manche Katzen sind wahre Plaudertaschen, so wie die Siamkatze, während sich andere lieber ausschweigen, wie z. B. die Britisch Kurzhaar. Manche Katzen wiederum schnurren fast geräuschlos. Man merkt es nur, wenn man sie an Nacken oder Hals berührt und die Schwingungen spürt. Und dann wiederum gibt es Katzen, die scheinbar gar nicht schnurren. Wissenschaftler sind sich nicht im Klaren darüber, warum das so ist, wenn nicht gerade eine Verletzung der Stimmbänder vorliegt.

Wildkatzen schnurren seltener als Hauskatzen. Daher lautet die Theorie, dass Wildkatzenmütter ihre Katzenbabys vom Schnurren abhalten, damit sie keine Raubtiere auf sich aufmerksam machen.

Wissenschaftler haben auch festgestellt, dass Wildkatzen viel weniger stimmlich aktiv sind als ihr domestiziertes Pendant: Sie miauen und schnurren oft nur im Babyalter und geben diese Gewohnheiten im Erwachsenenalter auf. Ein möglicher Grund dafür ist, dass Hauskatzen ihre stimmlichen Veranlagungen weiterentwickelt haben, um mit dem Menschen zu kommunizieren. Eine schnurrende Katze fordert vielleicht Streicheleinheiten oder Belohnungen ein, und eine miauende Katze bekommt ihr Abendessen möglicherweise schneller als ein stiller Hausgenosse.

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