Katzengras - ein Muss für jeden Stubentiger? Nicht unbedingt, aber für viele Katzen eine gesunde und willkommene Ergänzung im Alltag. Besonders für Wohnungskatzen ist das Anbieten von Katzengras wichtig, da sie im Vergleich zu Freigängerkatzen keinen Zugang zu natürlichem Gras haben und sich unter Umständen gerne an giftigen Zimmerpflanzen gütlich tun. Doch was hat es mit dem grünen Halm auf sich, den selbst die verwöhnteste Hauskatze genüsslich zerkaut?
Warum überhaupt Katzengras?
Katzengras unterstützt die Verdauung: Katzen nehmen beim Putzen Haare auf, die sich zu Haarballen im Magen bilden können. Katzengras liefert die nötigen Ballaststoffe, die die Verdauung anregen und hilft, diese Haarballen auf natürlichem Wege wieder loszuwerden. Die Halme regen den Würgereflex an, wodurch Katzen verschluckte Haare und andere unverdauliche Bestandteile leichter herauswürgen können. Gerade Wohnungskatzen, die hauptsächlich Trockenfutter bekommen, profitieren von den Ballaststoffen im Katzengras.
Instinktiv richtig:
Das Knabbern an Gras ist ein natürliches Verhalten von Katzen. Katzengras bietet eine sichere Möglichkeit, diesem Instinkt nachzugehen und liefert obendrein noch geringe Mengen an wertvollen Vitaminen und Mineralien wie z.B. die Vitamine B, D und E; Eisen, Kalium, Magnesium und auch Phosphor, die für die Gesundheit der Katze nützlich sein können.
Welches Katzengras ist geeignet?
Im Tierhandel gibt es spezielles Katzengras zu kaufen, meist handelt es sich dabei um Süßgräser wie Weizen-, Gersten- oder Hafergras. Wichtig ist, dass das Gras unbehandelt und frei von Pestiziden ist.
Katzengras lässt sich ganz einfach selbst auf der Fensterbank züchten. Man benötigt lediglich Samen, Erde und einen Topf. Wenn die Samen vor der Aussaat eine Stunde in Wasser gelegt werden, keimen sie noch schneller. Die Samen werden nicht zu dicht aneinander in die Erde gegeben und feucht gehalten. Schon nach wenigen Tagen sprießen die ersten Halme. Von der Zugabe von Dünger sollte man absehen. Ein heller Standort fördert die Keimung, so dass die Katze bereits nach 10 Tagen an den ersten Hälmchen knabbern kann. Die Aussaat im Haus ist ganzjährig möglich, im Freiland gelingt sie von April bis August.
Bei regelmässiger Nachsaat steht dem Stubentiger immer eine frische Verdauungshilfe zur Verfügung. Sollte die Katze das angebotene Gras aus dem Topf ignorieren, können auch die Halme abgeschnitten und über das Futter gelegt werden.
Vorsicht bei anderen Pflanzen:
Nicht alle Pflanzen sind für Katzen geeignet. Einige Zimmerpflanzen, wie z.B. Lilien, sind giftig für Katzen. Zyperngras ist zwar nicht giftig, aber sehr scharfkantig und kann zu Schnittverletzungen im Maul führen. Im Zweifel sollten Katzenhalter immer auf Nummer sicher gehen und auf ungiftige Alternativen ausweichen.
Alternativen zu Katzengras:
Katzenminze: Viele Katzen lieben den Duft von Katzenminze und reagieren auf die Pflanze mit einem kurzen, spielerischen Rausch.
Spezielle Spielzeuge mit Katzengras: Diese Spielzeuge kombinieren den Spaß am Spielen mit den Vorteilen von Katzengras.
Fazit:
Katzengras ist eine sinnvolle tägliche Ergänzung für die Katzenernährung und kann zu einer gesunden Verdauung beitragen. Mit ein wenig Aufwand lässt es sich leicht selbst anbauen oder im Handel erwerben.
Dieser Artikel ersetzt nicht den Rat eines Tierarztes. Bitte fragen Sie bei vorhandenen Erkrankungen Ihrer Katze wie z. B der chronischen Niereninsuffizienz Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt.