Fünf Tipps für das Leben mit chronisch kranken Tieren

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Eine chronische Erkrankung kann bei Tieren in jedem Alter auftreten, auch junge Tiere können davon bereits betroffen sein. Egal, in welcher Lebensphase die Krankheit auftritt, die Diagnose begleitet das Tier ab jetzt sein Leben lang. Im Gegensatz zu einer akuten Erkrankung ist eine chronische Krankheit nämlich nicht heilbar. Das Ziel der Therapie ist somit nicht die Genesung des Patienten, sondern das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen, die Lebensqualität des betroffenen Tieres zu verbessern und diese noch möglichst lange zu erhalten. Glücklicherweise können viele chronische Erkrankungen gut therapiert und die Lebensfreude eines erkrankten Vierbeiners durch verschiedene Maßnahmen deutlich gesteigert werden.

Jetzt ist Teamwork gefragt!

Wenn die Diagnose einer chronischen Erkrankung gestellt wird, erhält das betroffene Tier von seinem Tierarzt oder seiner Tierärztin in der Regel einen Behandlungsplan. Dieser kann verschiedene Maßnahmen wie beispielsweise Ernährung, Bewegung und Medikamentengabe umfassen. So kann es sein, dass dem Tier ab sofort eine spezielle Diätnahrung gefüttert oder dass sportliche Aktivitäten (z.B. Agility) vermieden werden sollten. Daneben benötigen andere Tiere in Abhängigkeit der Erkrankung die tägliche Gabe von speziellen Medikamenten. Egal, welche Art der Therapie für ein Tier empfohlen wird, entscheidend ist vor allem, dass diese ab sofort konsequent umgesetzt wird!


1. Die richtige Dosierung

Damit die Therapie optimal wirken kann, ist es wichtig, den Behandlungsplan genau zu befolgen und selbstständig keine Veränderungen vorzunehmen. Wenn sich der Zustand des Tieres deutlich verbessert, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Therapie erfolgreich ist. Auf keinen Fall darf nun die Gabe von Medikamenten gestoppt oder die Wirkstoffmenge reduziert werden. Dies würde den Verlauf der Erkrankung wieder verschlechtern und das Tier könnte Schaden nehmen. Auch eine eigenmächtige Erhöhung der Dosis sollte unterlassen werden.

Ziel ist bei jedem chronisch kranken Patienten, Therapieunterbrechungen unbedingt zu vermeiden. Bei Unsicherheiten am besten umgehend beim Tierarzt nachfragen, das gibt Sicherheit!

2. Rituale schaffen

Um die täglichen Therapiemaßnahmen leicht in den Alltag zu integrieren, ist das Einrichten von Ritualen sinnvoll. So lässt sich beispielsweise die Medikamentengabe je nach Verordnung mit einer alltäglichen Tätigkeit, zum Beispiel mit dem Kochen des morgendlichen Kaffees, dem ersten Spaziergang des Tages oder auch als letzte Tat vor dem Zubettgehen verbinden. Falls Familien eher einen unregelmäßigen Tagesablauf haben, können sie sich auch auf dem Smartphone einen Wecker einrichten, der täglich zur gleichen Zeit an die Therapie ihres Lieblings erinnert. Zusätzlich ist es sinnvoll, die Medikamente des Vierbeiners an einem sicheren, aber gut sichtbaren Ort aufzubewahren. Zum Beispiel in einer Küchenschublade, die im Alltag mehrfach täglich geöffnet wird. So denkt man automatisch daran und kann die Gabe nicht so leicht vergessen.

Tipp: Bei Tabletten, die auf nüchternen Magen gegeben werden müssen, sollte das Medikament am besten morgens rechtzeitig ca. eine Stunde vor der Fütterung verabreicht werden. Damit immer genug Medikamente zu Hause vorrätig sind, ist es hilfreich, sich die Kaufintervalle im Voraus im Kalender zu notieren.

3. Kontrolltermine wahrnehmen

Es ist wichtig, in regelmäßigen Abständen den Verlauf der Erkrankung zu kontrollieren. Bei diesen Terminen wird das Ansprechen der Behandlungüberprüft und der Therapieplan gegebenenfalls angepasst. Auch wenn Tierhalter:innen den Eindruck haben, dass es ihrem Tier gut geht, sollten sie diese Termine unbedingt wahrnehmen. Bei manchen Erkrankungen kann beispielsweise eine Blutuntersuchung zeigen, dass sich die Erkrankung verändert hat, noch bevor der Patient neue Symptome zeigt. Dann kann der Tierarzt oder die Tierärztin mit einem angepassten Therapieplan eventuell schnell gegensteuern.

Um die empfohlenen Untersuchungsintervalle einzuhalten, ist es sinnvoll, bei jedem Termin gleich einen Folgetermin zu vereinbaren und diesen im Kalender zu notieren.

4. Auffälligkeiten dokumentieren

Jeder kennt sein eigenes Tier am besten und nimmt in der Regel schnell wahr, wenn es sich nicht wohlfühlt. Schleichende Veränderungen bleiben im Alltag jedoch trotzdem häufig unbemerkt. Deshalb ist es so wichtig, alles zu notieren, was zwischen den Kontrollterminen auffällig erscheint. Auch Fotos und Videos helfen dem Tierarzt oder der Tierärztin, den Verlauf der Erkrankung beurteilen zu können. Bei bestimmten Krankheiten ist es außerdem sinnvoll, das Gewicht und die aufgenommene Futtermenge des Patienten in festgelegten Intervallen zu erfassen. Auch Unregelmäßigkeiten bei der Verdauung, der Aktivität oder des Schlafbedürfnisses sind relevant.

5. Durchhalten ist das A und O

Da eine chronische Erkrankung nicht heilbar ist, brauchen betroffene Vierbeiner ab der Diagnosestellung eine dauerhafte Unterstützung durch ihre Menschen. Diese können dadurch einen entscheidenden Beitrag für den Verlauf der Erkrankung leisten. Denn nur wenn die Therapie durchgehend erfolgt, kann sie dem Tier bestmöglich helfen. Das heißt, dass auch die gesamte Familie mit an einem Strang ziehen und die Maßnahmen mittragen sollte.


DO’S

• Therapieplan wie verordnet umsetzen/Medikamente genau nach Anweisung geben
• Regelmäßige Kontrolltermine in der Tierarztpraxis einhalten
• Die ganze Familie in den Behandlungsplan mit einbeziehen
• Auffälligkeiten beim Tier dokumentieren, z.B. mit Fotos und Videoaufnahmen
• Bei Unsicherheiten oder Fragen das Praxisteam kontaktieren

DON’TS

• Weniger oder mehr Medikamente geben als verordnet
• Therapiepausen machen oder Behandlung ganz beenden, auch wenn sich der Zustand des Tieres verbessert
• Unregelmäßige Gabe der Medikation

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