PARASITEN
Zecken sind Meister des Versteckens und reisen oft unbemerkt im Fell Ihres Haustiers mit. Erfahren Sie, wie Zecken aussehen, wie Sie nach ihnen suchen und was zu tun ist, wenn Sie eine finden.
Ist Ihr Hund oder Ihre Katze viel draußen unterwegs, sollten Sie Ihr Tier mithilfe unseres Leitfadens regelmäßig auf äußerlich sichtbare Zecken absuchen.
Wie sieht eine Zecke aus?
Es gibt weltweit zwar mehr als 850 verschiedene Zeckenarten, doch die blutsaugenden Parasiten weisen eine Reihe von Gemeinsamkeiten auf. Hierzulande wurden bisher 19 Arten nachgewiesen, wovon die zwei wichtigsten der Holzbock (Ixodes ricinus) und die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) sind.
Der Gemeine Holzbock ist etwa 2 bis 4 mm groß und in Deutschland und Mitteleuropa die häufigste und vermutlich auch bekannteste Zeckenart. Meist findet man ihn in landwirtschaftlich nicht genutzten Gebieten. Ausgewachsene Holzböcke befallen Wild, Haustiere und den Menschen, seine Entwicklungsstadien, sogenannte Nymphen und Larven, suchen kleinere Säugetiere auf, um an ihnen Blut zu saugen.
Die Auwaldzecke ist mit 6 mm Länge relativ groß und zudem auffällig marmoriert. Sie kommt vor allem in Süd- und Ostdeutschland, aber auch in weiteren Regionen in Deutschland vor und liebt feuchte Umgebungen wie Wiesen, Moore oder auch Auwälder.
Auch die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus), ca. 2 bis 4 mm groß, spielt eine wichtige Rolle. Diese ist vor Allem in wärmeren Mittelmeergebieten heimisch und daher insbesondere bei Reisen in diese Regionen zu beachten. Im Gegensatz zu anderen Zecken befällt sie in der Regel den Hund und nur in Einzelfällen auch den Menschen. In Deutschland kommt sie bisweilen eingeschleppt vor.
Wichtig zu wissen ist, dass bei den Zecken alle Stadien, also die Larven, die Nymphen und die ausgewachsenen Tiere stechen und Blut saugen.
- Zeckenlarven haben etwa die Größe eines Sandkorns und sehen wie ein roter oder schwarzer Fleck aus.
- Zeckennymphen sind etwas größer als die Larven, etwa wie ein Sesamkorn.
- Ausgewachsene Tiere, die noch nicht Blut gesaugt haben, haben in etwa die Form eines Tropfens und sind recht flach. Normalerweise sind sie braun, der Bereich um den Kopf ist etwas dunkler. Erwachsene Zecken besitzen acht Beine, an deren Ende sich kräftige Klauen befinden, mit denen sie sich am Wirt festhalten. Zur Nahrungsaufnahme besitzen die Blutsauger am Kopf spezielle Stech- und Saugorgane, die sie in die Haut des Wirtes bohren, um Blut zu saugen. Zecken beißen also nicht, sie stechen!
- Ausgewachsene Zecken können während einer Mahlzeit mehrere Milliliter Blut aufnehmen und sich auf bis etwas über 1 cm Größe ausdehnen.
- Zecken sind wichtige Überträger von gefährlichen Krankheitserregern für Mensch und Hund. Die meisten Erreger werden während des Blutsaugens übertragen. Der Holzbock kann neben der Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) auch die Borreliose und Anaplasmose auf Menschen bzw. Hunde übertragen. Die Auwaldzecke überträgt z. B. die Babesiose, eine gefährliche Erkrankung für Hunde.
So finden Sie Zecken bei Hunden
Untersuchen Sie Ihr Tier regelmäßig gründlich auf Zecken, wenn Sie in Wald und Wiesen unterwegs waren. Diese Tipps helfen Ihnen dabei:
- Streichen Sie mit den Fingern langsam und gründlich durch das Fell Ihres Hundes. Zecken, insbesondere bereits vollgesogene, sind als kleine rundliche Widerstände auf der Hautoberfläche spürbar.
- Suchen Sie die Bereiche an Beinansatz, Kopf, Maul und Lefzen, Ohren, Hals, Pfoten und zwischen den Zehen besonders gründlich ab. Fühlen Sie auch unter dem Halsband, Geschirr und anderen Vorrichtungen, die Ihr Tier möglicherweise trägt. Zecken verstecken sich oft in langem Fell, bevorzugen zum Blutsaugen jedoch Stellen, wo sie leichter an die dünne Haut gelangen.
- Hinweis: Wenn Sie eine Zecke bei Ihrem Hund finden, hat sie sich in vielen Fällen schon angeheftet und saugt bereits Blut. Manchmal findet man jedoch auch Zecken, die noch auf der Haut oder im Fell herumwandern und nach einer geeigneten Stichstelle suchen.
- Manchmal wird eine kleine Erhabenheit auf der Haut irrtümlich für eine Zecke gehalten. Sind Sie sich unsicher und haben ein ungutes Gefühl, sehen Sie genauer nach, nehmen Sie ggf. eine Lupe zur Hilfe. Sind Beine sichtbar, handelt es sich vermutlich um eine Zecke. Wenn Sie sich nicht sicher sind oder sich Sorgen um Ihr Tier machen, lassen Sie es vom Tierarzt untersuchen.
Um den eigenen Hund effektiv vor Zecken und den von ihnen übertragenen Krankheiten zu schützen, ist das reine Absuchen nicht ausreichend. Wichtig ist zusätzlich eine Behandlung mit zugelassenen Parasitenschutzmitteln aus der Tierarztpraxis oder Apotheke. Das Seresto® Hundehalsband etwa wehrt und tötet Zecken zuverlässig über einen Zeitraum von acht Monaten ab und wirkt zusätzlich auch gegen Flöhe und Haarlinge.
Was tun, wenn Sie eine Zecke an Ihrem Hund finden?
Wenn Sie an Ihrem Tier eine Zecke auffinden, bewahren Sie Ruhe und machen Ihr Tier bitte nicht nervös. Ziehen Sie die Zecken nicht unachtsam mit den Fingern ab und zerquetschen Sie sie nicht einfach am Tier.
Bitte lesen Sie unseren Leitfaden zur sicheren Entfernung von Zecken von Ihrem Hund und folgen Sie den dort angegebenen Schritten.